Es dauert einige Zeit, bis man einer Niederlage in letzter Sekunde verdaut hat. Nach ein paar Stunden aber konnte man aber schon wieder drüber sprechen. Die Fragen stellten sich von selbst, die Antworten dazu kamen von Johannes Uhlig, Trainer des NÖ-SV Neulengbach.
Angenommen man würde die Aussage treffen, dass Neulengbach trotz der Niederlage die bessere Mannschaft war und ist. Würdest du dem zustimmen?
Uhlig: Ja, ich denke schon, wobei man aber schon sagen muss, dass die Kasachinnen zwei, drei wirklich gute Spielerinnen in ihren Reihen haben. Dennoch können wir besseren Fußball spielen.
Wie kommt es dann, dass man – ob als besseres Team oder nicht – so ein Spiel verliert?
Uhlig: So ist eben der Fußball. Wir haben 25, 30 Minuten nach der Pause wirklich stark gespielt. Da hat alles gepasst, die Bewegung mit und ohne Ball, das Passspiel, die Laufwege. Nur Tor haben wir eben keines gemacht.
Warum hat das nur in dieser Phase geklappt?
Uhlig: Anfangs war sicher die Nervosität ein Grund. Danach sind wir nicht richtig ins Spiel gekommen. Aber wir müssen eben über 90 Minuten so spielen wie Anfang zweite Halbzeit. Nur dann können wir den Druck entwickeln, der notwendig ist, um mehrere Tore zu schießen. Das ist uns heute nicht über die gesamte Spielzeit gelungen. Da bleibt es dann auch gegen vermeintlich schwächere Gegner immer knapp. Mit ein bisschen Pech und einem dummen Tor kann man dann so eine Partie eben auch verlieren.
Blöde Frage: Wie sehr ärgert dich das späte Tor?
Uhlig: Na sehr natürlich. Aber das habe ich ja schon hunderte Mal erlebt. Man ist drückend überlegen und macht dann wenn der Gegner doch einmal nach vor kommt, taktische Fehler. Einerseits waren wir in dieser Szene unorganisiert und andererseits habe ich schon vorher meine Spielerinnen gewarnt, kein Foul mehr zu machen. Hat aber nichts geholfen, so ist es eben zu dem Freistoß gekommen.
Aber auch noch lange kein Grund, ein Tor zu erhalten?
Uhlig: Nein, aber das passt dann alles zusammen. Ich habe ja schon beim Freistoß ein ungutes Gefühl gehabt. Aber gut, so ein Tor nach einem hohen Ball in der Nachspielzeit ist ja nichts gänzlich Neues.
Gänzlich neu ist auch die Situation nicht, im Heimspiel einen Rückstand aufholen zu müssen. Im Vorjahr gegen Saloniki hat es nach dem 0:1 im Hinspiel zu Hause ja noch geklappt. Heuer auch?
Uhlig: Faktum ist, dass wir sie schlagen müssen. Wenn nicht, sind wir es ohnehin nicht wert, aufzusteigen. Daher sehe ich das ganz gelassen. Ich bin aber auch zuversichtlich, weil ich weiß, dass das zu Hause gegen diese Mannschaft möglich ist. Da werden wir von Anfang an versuchen, den notwendigen Druck zu erzeugen. Warten brauchen wir jetzt auf nichts mehr.
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